Verteilt auf ganz Mannheim

Rhein-Neckar-Zeitung
06.07.2015

Thema "Fremd" beim Festival "Wunder der Prärie"

Das Mannheimer Festival für Performancekunst und Vernetzung, „Wunder der Prärie“, startet in diesem Jahr am 18. September bereits zum neunten Mal. Neun Tage präsentiert es internationale Stars der Performanceszene, aber auch experimentierfreudige Newcomer. Dieses Jahr ist das Festival, das traditionell Formate der Live-Art und Performancekunst zeigt, sogar selbst Experimentierbühne, denn neue Festivalformate sollen erprobt werden. Dabei spielen mehrere gleichberechtigt nebeneinander stehende Stationen, auf Mannheim verteilt, eine Rolle.

Das Festivalthema heißt „Fremd“. „Aber nicht das Fremde als das Exotische, sondern das Fremde, das wir in uns tragen, dem wir in Situationen begegnen oder das sich ereignet, ohne dass wir seinen Fortgang beeinflussen können“, so Gabriele Oßwald, Geschäftsführerin der Galerie „zeitraumexit“, die das Festival ausrichtet. Insgesamt zehn Produktionen, Projekte und Gastspiele widmen sich dem Thema und eröffnen damit verschiedene Blickwinkel. Einerseits aus der ästhetischen, praktischen und künstlerischen Ebene, andererseits aber auch auf der diskursiven und thematischen.
Die zeitliche Struktur des Festivals geht ebenfalls neue Wege. Ziel ist es, die neun Festivaltage als Prozess zu gestalten. Es gibt neben den Performances feste Installationen und sogenannte Tischgespräche, die sich mit den Fragestellungen des Festivals und der Produktionen beschäftigen. Die Veranstaltungsorte findet man in der ehemaligen Stadtgalerie im Quadrat S4, 17, in einer ehemaligen Videothek in der Meerfeldstraße 55 im Stadtteil Lindenhof und in der Alten Feuerwache oder bei „zeitraumexit“ im Jungbusch, Hafenstraße 68. Während die Abendperformances Eintritt kosten, sind die Installationen, einige der Projekte und Diskussionsrunden kostenlos.
Herausstechen dürften die Programmpunkte „training. Spielstätten für inklusiven Humanismus“ in S4, 17, ein Raum, der sich mit Körperbilder beschäftigt, oder „Catastrophic Paradise“ von Regisseurin Claudia Bosse, aus Österreich, das dieses Jahr als Partner des Festivals einen Schwerpunkt setzt und sieben der zehn Beiträge stellt.

Jan Millenet