Maintenance Art 2021, or: Maintenance is a drag, it takes all the fucking time – Craig McCorquodale, in collaboration with Flannery O'kafka (Glasgow)
Seit 1911 nimmt das Bauunternehmen McCorquodale and Son an Häusern in Glasgow Wartungs- und Reparaturarbeiten vor. Es wird seit jeher von den Söhnen der Familie geführt und weitergegeben.
Craig McCorquodale – der letzte Sohn und Künstler – durchbricht diese Tradition und tritt die Nachfolge nicht an. Mit „Maintenance Art 2021, or: Maintenance is a drag, it takes all the fucking time” lässt er seine Arbeit und die des Familienunternehmens aufeinandertreffen, um herauszufinden, ob Kunst in den Räumen stattfinden kann, in die er hineingeboren wurde. Inspiriert von Mierle Laderman Ukeles „Touch Sanitation“ und in Zusammenarbeit mit Flannery O’kafka schlüpft Craig McCorquodale als Künstler in die Führungsposition des Bauunternehmens und fordert seinen Vater, seinen Onkel und die Arbeiter auf, ihre Arbeit zu unterbrechen und sich der seinen zuzuwenden. Mit Dreistigkeit und Hingabe zugleich stellt die Einladung, vor der Kamera zu stehen und ausgestellt zu werden, Fragen nach Ansprüchen, Anderssein, Arbeit und Spiel. Es entstehen vielschichtige Portraits verschiedener „Männlichkeiten“, zwischen maskuliner Stärke und Verletzlichkeit changierende Stereoptye, die an Familienalben und Arbeitsplatzkalender zugleich erinnern. Männer geben die Führung ab, lassen ihre Werkzeuge fallen und zeigen Haut.
Konzept und Umsetzung: Craig McCorquodale. Fotografie und künstlerische Mitarbeit: Flannery O’Kafka.
In Zusammenarbeit mit: Robert Dingwall, Thomas MacDonald, Tony McCusker, Eddie Brady, Dylan Kirkwood, John Parker, Colin McCorquodale and Gavin McCorquodale, Produktionsassistenz: Jolene Crawford, Grafik Design des Drucks: Andrew J Beltran Mit Dank an den Live Work Fund 2021 und unterstützt von Jerwood Arts, Wolfson Foundation, Esmée Fairbairn Foundation and The Linbury Trust.
Foto: Craig McCorquodale