Change and Relations in the House - Grėtė Šmitaitė (Kaunas)
„Change and relations in the house“ ist ein forschungsbasiertes Projekt, das sich mit engen familiären Beziehungen – dem täglichen Miteinander – beschäftigt und das die Möglichkeiten körperlicher Begegnung als Methode der Beziehungspflege untersucht.
Wie können zwischenmenschliche Verhältnisse und Abhängigkeiten durch eine gemeinsame Bewegungsroutine sichtbar gemacht und verändert werden?
Durch die Pandemie zurückgeworfen auf die eigene Familie und das häusliche Umfeld trägt Grėtė Šmitaitė diese Fragen in ihr eigenes Elternhaus und lässt sich und ihre Familienmitglieder zu den Protagonist*innen ihrer Arbeit werden. Vor allem die beiden Jüngsten (sieben und neun Jahre alt) und die Älteste (76 Jahre alt) lassen sich auf die von ihr initiierten Bewegungs-Scores ein. Über Monate treffen sich die Beteiligten täglich zu einer gemeinsamen Bewegungsroutine. Über gemeinsames Spielen, Gärtnern und Kochen lernen sie langsam die Kämpfe, Schmerzen, Freuden und Sehnsüchte des anderen kennen. Dabei werden Wege ergründet, mit den Veränderungen im Alter und durch das Wachstum des Körpers zu leben. Grėtė Šmitaitė eröffnet behutsam Möglichkeiten der Beziehungspflege jenseits von Sprache und Ratio am Beispiel ihrer eigenen Familie; sie zeigt Wege, sich durch gemeinsames Sein und Tun einander zu offenbaren, zu verstehen aber auch Widerstände zu begreifen und aufzulösen.
In Vilnius (LIT), wird „Change and relations in the house“ im Rahmen des Mental Health Arts Festival „Bonds“ als Ausstellung sowie durch den Austausch von Bewegungspraktiken mit anderen Haushalten in Form eines Workshops präsentiert.
Konzept & Umsetzung: Grėtė Šmitaitė, Mit: Veronika Šmitaitė, Jeronimas Šmitas, Liucija Šimkūnienė, Curation (Mental Health Arts Festival "Bonds", Vilnius) and Produktionsleitung: Karolina Zakarauskaitė (Kuratorin Mental Health Arts Festival "Bonds", Vilnius), Künstlerische Beratung: Charlotte Arens, Video Design: Dovilė Gasiūnaitė, Gvidas Kovėra